20 Jahre Apfelbaumschule Schweta: „Die Arbeit hier ist etwas für das Herz“
Schweta. „Das Thema Inklusion ist uns an dieser Schule besonders wichtig: Wir wollen den Kindern die Möglichkeit geben, miteinander zu lernen, egal wie sie lernen“, sagt Maria Beck, Schulleiterin der evangelischen Grundschule „Apfelbaum“ in Schweta. Zum 20-jährigen Jubiläum der Bildungseinrichtung kamen am Samstag rund 80 Eltern der knapp 90 Schüler.
Anlässlich des Jubiläums führten die Schüler ein Programm mit gesungenen und gespielten Musikstücken und Akrobatik vor. Anschließend hatten Interessierte die Möglichkeit, das Schulgebäude zu besichtigen oder den Gaukler „Narrateau“ zu bewundern. Neben Kinderschminken konnten Kreative Jonglierbälle basteln, Holz-Äpfel bemalen oder Wimpel gestalten.
Anja Schüler, Geschäftsführende Vorsitzende des Evangelischen Schulvereins Apfelbaum e.V. arbeitet seit August 2018 an der Grundschule in Schweta. „Die Arbeit hier ist was fürs Herz: Nicht jeder Betriebswirt kann während seiner Arbeit in der Verwaltung Kinder singen hören“, sagt sie lächelnd.
Im Mittelpunkt des Konzepts der Grundschule stehen das Miteinander und die Inklusion, betont Schulleiterin und Religionspädagogin Maria Beck. „Als ich vor acht Jahren hier angefangen habe, gab es lediglich ein Kind, welches Förderbedarf hatte. Heute haben wir 17 Kinder mit Förderbedarf – das macht mich stolz.“ „Wir wollten die Schule an sich freier gestalten und Kreativität fördern. Das Montessori-Konzept passte da am besten“, erklärt Barbara Scheller, Gründungsmitglied des Vereins. Den Rahmen bildete damals wie heute der christliche Glaube, obwohl sowohl gläubige als auch konfessionslose Lehrende und Schüler an der Schule sind.
Inklusion an der Schule
Die Inklusion gebe allen Kindern die gleiche Möglichkeit, gemeinsam zu lernen. „Die Kinder mit Handicap lernen dabei nicht nur von Kindern ohne Handicap, sondern vor allem andersherum“, fasst Schüler zusammen.
Neben der Inklusion arbeitet Beck wegen des guten Umgangs untereinander an der Schule: „Werte wie Barmherzigkeit, Ehrlichkeit und Vergebung werden hochgeschätzt. Das Miteinander ist anders als an anderen Schulen.“
Auch Juliane Ebel ist zum Schulfest gekommen. Sie hat vier Jahre an der Grundschule unterrichtet. „Ich bin damals wegen des besonderen Konzepts und des kleinen, familiären Rahmens hierhergekommen“, erzählt Ebel.
Lob von den Eltern
Das Ehepaar Mandy und Maik Bahls besuchte am Samstag mit ihrem frisch eingeschulten Sohn das Schulfest. „Wir haben uns bei einem Tag der offenen Tür in das Konzept verliebt“, sagt Maik Bahls. „Hier hat jeder die Chance, sich in seinem eigenen Tempo zu entwickeln und es wird bewertet, wie man sich verbessert. Das hat uns besonders gefallen“, sagt die Oschatzerin.
Christian Kirsch ist mit seinem Sohn Matthes gekommen. „Mir gefällt es hier sehr gut, ich habe schon ein paar Freunde gefunden und bisher gefällt mir das Fach Sport am besten“, erzählt der 7-Jährige. „Das freie Konzept hat uns überzeugt: Die Kinder können zum Beispiel bei Ausflügen aktiv lernen. Außerdem können die Lehrenden individueller auf die Probleme beim Lernen eingehen.“ Auch Jakob Schenke hatte an der Grundschule eine tolle Zeit, inzwischen ist er in der siebten Klasse. „Ich fand es gut, dass wir immer Lernbegleiter im Unterricht dabei hatten und wir viel frei arbeiten konnten.“
Von Josefin Möbius